Middelburg ist das bessere Amsterdam

Sie mögen von dem Ort noch nie gehört haben, aber glauben Sie uns: Middelburg ist eine der schönsten Städte der Niederlande.

Man kann ihn nicht verfehlen: Über neunzig Meter hoch ist der Lange Jan, Middelburgs Wahrzeichen. Der imposante Turm der Abteikirche überragt alle anderen Bauten im historischen Zentrum um Längen. Entsprechend «steinig» ist der Aufstieg – 207 Stufen sind es, um genau zu sein, aber die Aussicht entschädigt für alles.

Von oben hat man nicht nur einen tollen Blick hinunter auf die pittoreske Altstadt. Blickt man Richtung Horizont, wird klar, warum die Hauptstadt der Provinz Zeeland, im Südwesten des Landes gelegen, neben Amsterdam einst die bedeutendste Stadt der Niederlande war.

Das Meer ist zum Greifen nah. Und damals wie heute führen an Zeelands Küsten internationale Handelsrouten entlang. Die Niederländische Ostindien-Kompanie – eine der grössten Kaufmannsgesellschaften des 17. und 18. Jahrhunderts – richtete daher nicht nur in Amsterdam, sondern auch in Middelburg einen Hauptsitz ein. Gewürze, Seide, Tee und Kaffee aus Asien und Afrika gelangten von hier aus auf den europäischen Markt.

Hotspot für Shopping und Gastronomie

Ob im Freien oder sicher verwahrt in Museen: Middelburg ist voller Zeugnisse aus dem sogenannten Goldenen Zeitalter – also jener wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit, in der die Niederlande zu einer weltumspannenden See- und Handelsmacht aufgestiegen waren. Einkaufen – auch das kann man in Middelburg bis heute übrigens hervorragend. Unzählige Boutiquen und Läden entlang der kopfsteingepflasterten Gassen und weitläufigen Plätze sowie eine grosse Auswahl an Restaurants und Strassencafés machen die Stadt zum Shopping- und Gastronomie-Hotspot der Provinz.

Schleckmäuler sollten unbedingt Zeeuwse Bolussen probieren: zeeländische Zimtschnecken. Jede Bäckerei bietet sie an. Zu den Delikatessen der Provinz Zeeland zählen ausserdem frische Miesmuscheln und Austern.

Es gibt so viel Schönes zu kaufen und so viel Leckeres zu essen, dass Bauch und Börse schnell an Grenzen kommen. Wir machen es daher wie die Niederländer: wandelen en kijken, also flanieren und gucken. Wir lassen uns durch das Labyrinth aus verwinkelten Gassen und malerischen Grachten treiben. Jede Wegbiegung zaubert neue wunderschöne Fotomotive hervor.

Wer es grün haben will, schlendert über die Wallanlagen, von denen die Altstadt bis heute umgeben ist. Man kommt dabei auch an zwei historischen Windmühlen vorbei. Das spätgotische Rathaus im Zentrum der Stadt ist übrigens einer der prachtvollsten Profanbauten der Niederlande. Warum also ins völlig überlaufene Amsterdam reisen, wenn Middelburg fast dasselbe zu bieten hat?

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